Sonntag, 5. Juli 2009
025009 Das Hasen-Geburtstagsgedicht
Geburtstag hat heut' Fridolin
das jüngste Hasenkind.
Lädt alle Hasenkinder ein und ruft:
"So kommt geschwind!"

Das lassen sich die anderen Hasen
die Mädchen und die Buben
Doch ganz gewiß nicht zweimal sagen,
verlassen schnell die Stuben.

Sie laufen hin zum kleinen Freund,
der Fridolin genannt.
Als letztes kommt noch atemlos
die Else angerannt.

Die Schleife weht ihr um den Kopf
sie hat den längsten Weg.
Die Meta trägt ihr Haar zum Zopf
die Ohren angelegt.

Die jungen Hasenbuben,
gescheitelt und rasiert,
sind vom Parfum der Damen
gleich anfangs drangsaliert.

Der täubend' Duft vom Thymian,
von Rosmarin und Heu
Wirkt auf die Herr'n betörend
der Zweck ist ja nicht neu!

Da stürmt die wilde Hildegard,
geringelt ist ihr Rock
Auf ihren Traum-Mann Theo zu
doch der kriegt einen Schock!

Schon sollen sie sich setzen
bei Kuchen und Kakao.
Manch' großer Hasenjunge
sucht auch schon eine Frau.

So schlürfen sie genießerisch
den sahnig-süßen Trank.
Man sitzt dabei gemütlich
auf einer langen Bank.

Nachdem die Teller leergegessen
und alles abgeräumt,
Ist man aufs Tanzen ganz versessen,
hat schon davon geträumt! -

Beim English Walz stürzt Hildegard
man stelle sich das vor!
Noch einmal resolut und hart
zu ihrem Theodor!

Doch - der wollt' grade mal mit Erna
im schönsten Sommerkleid
Zum kleinen Entteich hingeh'n
der Weg ist gar nicht weit! -

Die Hilde läßt die Tränen rollen
verschleiert ist ihr Blick.
Der Theo hät's nicht wagen sollen,
denn Erna ist nicht schick!

Und auch i h r Freund, der Eduard,
wird damit konfrontiert.
Man sieht, die Hasenmänner
haben auch noch nicht kapiert!

So schleichen sich zum Ententeich
zwei Hasen leise hin.
Der Kuchen klötert schon im Bauch
schnell laufen hat kein' Sinn!

Der Theo legt den langen Arm
um seine Liebste 'rum.
Er drückt sie zart und küßt ihr Haar
sie dreht den Kopf schnell um.

Doch Theo küßt ganz leis' ihr Ohr
sie meckert, weil's zu naß.
Er knutscht sie ab, sie windet sich
es macht doch keinen Spaß!

Schnell laufen sie zurück zum Fest
die andern warten schon.
Man "stählt" sich grad' beim Federball
dem Sieger winkt ein Lohn!

Doch Hilde findet keinen Spaß
sie sieht die beiden kommen.
Die Tränen laufen immer noch
die Welt ist ganz verschwommen.

Sie ringt sich durch zu einem Gruß
und läuft nach Hause schnell.
Dem Theo ist das fast egal
er putzt sich grad' sein Fell!

Die Erna schleicht zum Eduard
sich durch die Büsche 'ran
Und dent bei sich - es klingt ganz zart:
"Was für ein toller Mann!"

Ganz plötzlich dringt ein banges Weh
durch unseren Theodor.
Er ruft ganz leise: "Hildegard,
komm' aus dem Busch hervor!?"

Doch Hilde ist schon halb zu Haus
ganz atemlos und schwach
Springt sie mit ihrem Ringel-Rock
grad' eilig über'n Bach.

Der Theo läuft schnell hinterdrein
er sieht die Hilde weinen.
Und möchte sich am liebsten gleich,
im Glück mit ihr vereinen! -

Schnell über diesen kleinen Zaun
will er die Liebste heben.
Da sieht er unter'm Blüschen dann
zwei Brüste heftig beben!

Er spürt, daß dies die Liebe ist -
man ist ja auch schon groß -
Und sagt ganz leis' ihr schnell in's Ohr:
"Komm' her auf meinen Schoß!"

So geht das Hasen - Kinderfest
nun doch noch schön vorbei.
Und Theo denkt: "Die Hildegard
ist mir nicht einerlei!"

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